Vor einer Generation sah Mitarbeiterführung vollkommen anders aus. Sie funktionierte zum guten Teil über Hierarchien. Die Digitalisierung nahm erst ihren Anfang. Begriffe wie „Potenzialentfaltung“ oder „Achtsamkeit“ waren Fremdworte in der Welt der Unternehmen. Mitarbeiter hatten zu funktionieren. Noch heute stehen die Personalkosten in der Bilanz auf der Passivseite. Dass die Angestellte als „Kostenstellen“ gesehen werden und nicht als Kapital (wie etwa im Jahresabschluss von Fußballvereinen) erinnert an diese Zeit.
Heute stehen Führungskräfte neuen Aufgaben gegenüber. Sie kämpfen gegen die Überflutung mit E-Mail und WhatsApp und kontra Dauerstress und Zeitnot. Hierarchische Vorgaben finden weniger Akzeptanz und neue Führungswerkzeuge sind gefragt.
Produzierende Betriebe finden oft schwer qualifiziertes Personal und investieren in Employer Branding Strategien. Aber Mitarbeiter sind nicht mehr so leicht zu ködern (um nicht zu sagen „zu täuschen“). Es braucht mehr, als Marketing, um sie für eine Organisation zu begeistern. Es gilt, Mitarbeitern etwas zu bieten, wovon sie nicht nur fachlich profitieren. Man muss sie emotional ans Unternehmen binden – am besten durch positiv lebensverändernde Personalentwicklungsmaßnahmen.
Mindful Leadership hebt sich grundlegend von anderen Führungstrainings ab. Im Zentrum steht die Entwicklung der Selbststeuerungsfähigkeit des Menschen. Durch Achtsamkeitstraining lernen Führungskräfte, besser wahrzunehmen, was im eigenen Bewusstsein geschieht. So werden unbewusst wirkende Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster aufgedeckt. Gleichsam automatisch verbessern sich Kommunikationsfähigkeit, Resilienz, Kreativität und Handlungsvariabilität.
Mindfulness wird unsere Organisationskultur subtil verändern – „The Mindful Revolution“, wie das Time Magazine titelte, ist im Kommen. Wir dürfen uns freuen.